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Reiten
und Denken | Fühlen
und Reiten, Otto Schwarz Ob
Wanderreiter, Freizeitreiter, Distanz-, Western-, Concours- oder Dressurreiter,
uns allen ist klar, dass ein losgelassenes, geschmeidiges und durchlässig
Pferd bei schweerer Arbeit, bei Dauerleistungen, immer besser durchhalten wird
als das Pferd, das nicht im Gleichgewicht geht. Es
ist deshalb eine unserer Forderungen, dass Pferde, die eine Dauerleistung
vollbringen sollen, so weit dressurmässig
gefördert sind, dass
sie in Selbsthaltung gehen.
In
Selbsthaltung wird das Pferd nicht nur mit Leichtigkeit gehen, sondern auch
seine Beine am meisten schonen und denke besonders daran:
Wer angenehm und dabei sicher reiten will, muss Herr eines geschickten
und folgsamen Pferdes sein.
Auch
der Reiter muss das Seine dazu beitragen. Er
soll fleissig an sich selber arbeiten. Reiten kann jeder lernen, denn Reiten ist Geschicklichkeit. Geschicklichkeit
bedeutet “Ausprobieren” und “”Üben”, nicht aber Nachahmen
einer äusseren Form. Beherrschst du eines Tages die
Geschicklichkeit, übe sie in guter Haltung aus! Reiten in der weiten Natur und
Freiheit is auch durch nichts zu ersetzen.
Reiten kann zur Kunst werden. Zum
Künstler berufen ist aber nur, wer mit ganzer Seele in die Psyche eines Pferdes
eindringt, ohne Anwendung jeder Gewalt, sondern aus dem Gefühl heraus, einen
Zusammenklang herzustellen. Denken muss jeder Reiter bei
der Arbeit. Gefühl darf kein
Fremdwort sein. Bis zu einem
gewissen Grad kann sich jeder Gefühl aneignen. Vollendete Harmonie zwischen
Reiter und Pferd – also Schönheit – ist das Endziel jeder Reiterei, sei es
Dressur oder Wander- und Freizeitreiten. Man muss dem Pferd ansehen, dass es sich wohl fühlt, dass es sogar seine Arbeit mit Freude und Wille ausführt. Auch soll man dem Reiter nicht anmerken, wie schwer der Weg zu seinem Ziel ist.
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